Freie Sicht auf die Berge

Erneuerung der Grimsel-Hochspannungsleitung

Um die Stromversorgung in der Schweiz zu sichern und den steigenden Anforderungen anzupassen, muss Swissgrid das Übertragungsnetz sanieren und verstärken. Im «Strategischen Netz 2025» ist die Erneuerung der 1951 errichteten Grimselleitung ein Schlüsselprojekt. Die Leitung muss gegenüber den markant gestiegenen Naturgefahren gesichert werden, die Transportkapazität ist auszubauen und die Spannung auf 380 Kilovolt zu erhöhen. Die Topografie der Grimsel ist für Leitungen höchst anspruchsvoll: Eng, steil und hochalpin. Ausserdem: Seit 1983 steht die Grimsel im Inventar der Landschaften von nationaler Bedeutung; seit 2001 ist sie sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Eine Verkabelung der Leitung in einem Tunnel ist deshalb eine sinnhafte Option! Dabei würden 121 Strommasten abgebaut, davon allein im Schutzgebiet 34 Masten auf 7.5 Kilometern Länge.

Mit dem Grimseltunnel gibts mehr freie Sicht auf die Alpen. Die Stromkabel verschwinden.

Speziell im Winter sind die Strommasten durch Lawinen stark gefährdet.

Chance jetzt packen

Der Ausbau einer Hochspannungsleitung unterliegt dem «Sachplanverfahren Übertragungsleitungen» (SÜL). In diesem Verfahren werden verschiedene Varianten einer Leitungsführung nach technischen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Kriterien geprüft und gegeneinander abgewogen. Für die Erneuerung der Grimselleitung stehen folgende Varianten in Betracht:

  1. Freileitung über den Pass.
  2. Kabelleitung durch einen eigenständigen Tunnel ohne Bahn.
  3. Kabelleitung kombiniert mit Bahn durch den Grimseltunnel.

Die bestgeeignete Variante wird schliesslich vom Bundesrat festgesetzt. Der Abschluss dieses Leitungsverfahrens ist 2022 geplant. Damit eine Kabelführung durch den Tunnel möglich wird, muss das Parlament rasch die Finanzierung des Bahnteils regeln.

Politische Entscheide sind nötig, damit Bahn und Strom an der Grimsel «zusammengelegt» werden können.