Nahtlos rund 850 Kilometer Schmalspur für unsere Berggebiete

Schweizer Alpen in einem Zug

Die Schweizer Schmalspurbahnen – sie sichern beim öffentlichen Verkehr den Service public im Alpenkamm. Doch nicht nur: Touristisch erschliessen sie unsere Berge bequem und umweltschonend. Heute ist das Netz zweigeteilt. Auf der Südseite sind Zermatt, Andermatt, Disentis, Davos, St. Moritz und Poschiavo durchgehend mit der Bahn erschlossen. Auf der Nordseite sind es Montreux, Gstaad, Interlaken und Luzern. Der neue, 22 Kilometer lange Grimseltunnel verbindet beide Teile und schafft so eines der längsten Schmalspur-Bahnnetze der Welt. Dieses rund 850 Kilometer lange Netz – davon 50 Kilometer Umspurstrecke zwischen Zweisimmen und Interlaken Ost – verbindet die Kantone Waadt, Freiburg, Bern, Obwalden, Nidwalden, Luzern, Wallis, Uri und Graubünden – ein riesiges Plus für die Bergbevölkerung und einen nachhaltigen Tourismus.

Attraktiv: Ein zusammenhängendes Schmalspurnetz mitten durch die Alpen.
Attraktiv: Ein zusammenhängendes Schmalspurnetz mitten durch die Alpen.

Neue Impulse fürs Berggebiet

Eine Untersuchung der Universität St. Gallen zeigt: Bereits zu Beginn werden jährlich rund 400'000 Passagiere durch den Grimseltunnel reisen. Übers ganze Jahr hinweg entspricht dies einer Auslastung von 35 bis 40 Prozent. Für eine Neubaustrecke ist das sehr hoch. Diese Passagiere und attraktive Tourismus-Angebote bringen dem gesamten zentralen Alpengebiet neue Impulse. Der Grimseltunnel ist ein wirksames Instrument zur inneren Erschliessung der Berggebiete. Er stärkt das wirtschaftliche Potenzial der Gebirgskantone und wirkt damit der Abwanderung entgegen.

Allein im Goms (VS), Haslital (BE) und Urserental (UR) ist mindestens mit rund 35 zusätzlichen Arbeitsplätzen und rund 5 Millionen Franken zusätzlicher Wertschöpfung zu rechnen. Im Berggebiet zählen jede Stelle und jeder Franken! Umgerechnet auf die Stadt Bern entspräche das zusätzlichen 1500 Arbeitsplätzen. Das Grimseltunnel-Projekt entspricht auch einer der vier Stossrichtungen des Bundesbeschlusses über die Finanzierung und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur (FABI), nämlich: «Die Erreichbarkeit der Tourismusregionen und die Grundversorgung ländlicher Räume sind sicherzustellen.»

Die Vervollständigung des Schmalspur-Bahnnetzes in den Alpen schafft vor Ort wirtschaftlichen Mehrwert.
Die Vervollständigung des Schmalspur-Bahnnetzes in den Alpen schafft vor Ort wirtschaftlichen Mehrwert.

Attraktive Angebote im Tourismus

Der Grimseltunnel verbindet Top-Ferienorte der Schweiz. Neue, attraktive Bahnverbindungen zwischen Luzern und Zermatt, Interlaken und Davos, Grindelwald und St. Moritz oder zwischen Montreux und Andermatt werden möglich – nicht über Umwege durchs Mittelland, sondern nahtlos durch prächtige Berglandschaften. Dieses abwechslungsreiche Bahneldorado in den Zentralalpen stimuliert den wertschöpfungsstarken Langsamverkehr. Die Ferienziele an den neuen Achsen profitieren. Der Schweizer Tourismus profitiert.

Alle Ferienziele an den Bahnachsen profitieren – nicht allein St. Moritz wie hier im Bild.
Alle Ferienziele an den Bahnachsen profitieren – nicht allein St. Moritz wie hier im Bild.

Wintersichere und schnelle Ganzjahresverbindung

Der Grimseltunnel schafft neu – frei von Naturgefahren – eine ganzjährige Verbindung zwischen dem Berner Oberland und dem Goms. Das nützt der lokalen Bevölkerung. Zwischen Meiringen (BE) und Oberwald (VS) reduziert sich die Fahrzeit um über 2.5 Stunden. Auch die Fahrzeiten vom Unterland zu Ferienorten in den Zentralalpen sinken zum Teil markant, so zum Beispiel zwischen Freiburg und Andermatt oder zwischen Chur und Interlaken. Bedeutende Verbindungen zwischen Zentren und Regionen werden möglich.

Durch den Grimseltunnel ganzjährig ins Wallis – ohne Wintersperre am Grimselpass.
Durch den Grimseltunnel ganzjährig ins Wallis – ohne Wintersperre am Grimselpass.