Das Vorhaben der Swissgrid zur Erneuerung und Verstärkung der Grimselleitung bietet die einmalige Opportunität zur Bündelung von Bahn und Leitung in einer gemeinsamen Tunnelanlage – eine Chance, jetzt oder nie!
Die Investitionskosten für die Bahnverbindung sind ausserordentlich tief, dank der Bündelung mit der Leitung sowie der ausgezeichneten geologischen Verhältnisse an der Grimsel.
Die Grimselbahn schliesst eine Lücke im Schweizer Schmalspurnetz: Sie verbindet das Teilnetz von MOB und zb nördlich der Alpen mit jenem der MGB und der RhB im Zentrum der Alpen. Damit ermöglicht sie attraktive touristische Verbindungen zwischen Top-Destinationen (z.B. Luzern – Zermatt; Interlaken – Andermatt – St. Moritz).
Das Oberhasli und das Goms erhalten eine ganzjährige, sichere und attraktive Erschliessung. Dies ist ein bedeutender Entwicklungstreiber der Bergregion – sowie ein regionaler Ausgleich zwischen Stadt und Land.
Die Kriterien für eine sichere Bündelung von Übertragungsleitungen mit Eisenbahnen oder Nationalstrassen sind in einer Studie des UVEK von Februar 2019 beschrieben.
Die Grimselbahn AG hat die möglichen Varianten / Systeme zur Parallelführung von Kabel und Bahn in allen relevanten Aspekten untersucht. Dabei hat sie in Zusammenarbeit mit Experten Lösungen für die Sicherheit und den Betrieb unter den engen Platzverhältnissen eines Tunnels entwickelt. Zusammen mit Swissgrid und den zuständigen Bundesämtern konnte ein System festgelegt werden, welches allen Sicherheitsanforderung vollumfänglich gerecht wird.
Der Entscheid zur Verkabelung der Grimselleitung ist bereits gefallen: Im Sachplanverfahren Übertragungsleitung, SÜL, hat dies der Bundesrat Anfang 2023 festgesetzt. Dabei sind für die Kabelführung zwei Varianten vorgesehen: 1. In einem eigenständigen Kabelstollen, oder 2. im Grimseltunnel, gebündelt mit der Bahn, falls dessen Finanzierung bis spätestens 2027 von den Eidgenössischen Räten beschlossen wird.
Der Fonds zur Finanzierung des Ausbaus der Bahninfrastruktur (FABI) ist das Mittel des Bundes für solche Investitionen. Auf Antrag des Bundesrates entscheidet das Parlament über die Aufnahme von Vorhaben zur Realisierung. Die Entscheide fallen im 4-Jahres-Rhythmus.
Der Entscheid zur Verkabelung der Grimselleitung ist bereits gefallen: Im Sachplanverfahren Übertragungsleitung, SÜL, hat dies der Bundesrat Anfang 2023 festgesetzt. Dabei sind für die Kabelführung zwei Varianten vorgesehen: 1. In einem eigenständigen Kabelstollen, oder 2. im Grimseltunnel, gebündelt mit der Bahn, falls dessen Finanzierung bis spätestens 2027 von den Eidgenössischen Räten beschlossen wird.
Falls die Räte bis 2027 die Finanzierung für den Bahnteil beschliessen, wird der Grimseltunnel als multifunktionale Infrastruktur für Bahn und Höchstspannungsleitung realisiert. (Andernfalls erstellt Swissgrid einen eigenständigen Kabelstollen.)
Der Fonds zur Finanzierung des Ausbaus der Bahninfrastruktur (FABI) ist das Mittel des Bundes für solche Investitionen. Auf Antrag des Bundesrates entscheidet das Parlament über die Aufnahme von Vorhaben zur Realisierung. Die Entscheide fallen im 4-Jahres-Rhythmus, nächstens 2023.
Damit der Grimseltunnel zeitlich mit dem Leitungsvorhaben der Swissgrid koordiniert werden kann, muss das Parlament 2023 einen Beschluss zu diesem Vorhaben fassen.Die Investitionskosten der Tunnel-Anlage inklusive Bahninfrastruktur (ohne Kosten für das Kabel) belaufen sich auf ca. 660 Mio. CHF. Davon in Abzug kommt der Beitrag der Leitung an die gemeinsam genutzte Tunnel-Anlage. Der konkrete Wert dieses Beitrags wird bis Mitte 2026 festgelegt. Darüber hinaus werden noch weitere Kostenbeiträge erwartet.
Massgebend ist die Zeitplanung der Swissgrid zur Erneuerung der Grimselleitung. Wenn die Eidgenössischen Räte 2027 die Finanzierung für den Bahn-Anteil des Grimseltunnels beschliessen und damit den Weg frei machen für den Grimseltunnel kann der Bau kurz darauf beginnen.
Die Bauzeit beträgt ca. 6 Jahre. Dabei dauert der eigentliche Tunnelvortrieb lediglich 3 Jahre, dank dem Konzept mit 6 gleichzeitigen Vortrieben (ab Innertkirchen, Guttannen, Handeck und Oberwald), sowie den vorteilhaften geologischen Verhältnissen an der Grimsel. Weitere 3 Jahre dauert die Ausrüstung der Tunnelanlage.
Die Verkehrsdienstleistung wird vom Bund an ein konzessioniertes Transportunternehmen vergeben. Im Vordergrund stehen die Zentralbahn und die Matterhorn-Gotthard-Bahn, welche beidseits des Grimseltunnels ihre Netze betreiben.
Die Strecke im Grimseltunnel ist für Adhäsionsbetrieb, d.h. Betrieb ohne Zahnrad, geplant, so dass Fahrzeuge beider Gesellschaften (welche unterschiedliche Zahnradsysteme haben) verkehren können.
Grundsätzlich ist das System für ein Angebot im Stundentakt ausgelegt. Jedoch werden die Vorkehrungen getroffen, um später einen ½-Stundentakt anbieten zu können.
Zu möglichen Fahrplänen wurden umfangreiche Studien durchgeführt. Allerdings können diese noch nicht abgeschlossen werden, solange im nationalen Angebotskonzept 2025 Variantenentscheide bei den Zulaufstrecken offen sind. Mit den Fahrplanstudien konnte aber dargelegt werden, dass auf der Grimselstrecke bei allen pendenten Varianten ein attraktives Angebot realisiert werden kann.
Eine Studie der Universität St. Gallen hat die Frequenz im Grimseltunnel auf mindestens 400 000 Pers./Jahr beziffert, wobei mit spezifischen touristischen Angeboten weitere Frequenzen generiert werden können.